Stadttauben
März 2024
An die Fraktionsvorsitzenden aller Bielefelder Ratsparteien
Sehr geehrte Damen und Herren ,
die Öffentlichkeit in OWL hat wahrgenommen, dass Bielefeld ein "Taubenproblem" hat., was aber ganz klar nicht den Tauben anzulasten ist.
Wenn nun über eine Lösung dieses Problems nachgedacht wird, muss das im Sinne des Tierschutzgesetzes sein,- hier im Sinne der Tauben.
Aus den Medien ist zu entnehmen, dass ein Einsatz von "Ovistop" von der Bielefelder Politik bevorzugt wird.
Wir bitten zu beachten, dass Ovistop ein sehr umstrittenes Pharmaprodukt ist, dessen Auswirkungen für die Tauben höchtwahrscheinlich negative weil tierquälerische Auswirkungen hat, und die Nebenwirklungen für alles, was kreucht und fleucht, bisher nicht erforscht wurde.
Deshalb unsere Frage: Warum werden bisher angebotene Lösungen wie z.B. das "Augsburger Taubenschutzprojekt" nicht bevorzugt?
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/umweltstadt-augsburg/stadttaubenkonzept
Ähnliche Lösungsvorschläge liegen meines Wissens auch der Stadt Bielefeld vor, -(zur Verfügung gestellte Taubenwagen)-
Sollte es diesbezüglich Defizite geben, bieten wir Unterstützung an, wir sind deutschlandweit vernetzt und arbeiten erfolgreich mit vielen Tierschutzorganisationen zusammen.
Wir sind optimistisch, dass die Politik in Bielefeld im Sinne der Tauben eine optimale Lösung findet, die auch eine ganz klare Abgrenzung zur Stadt Limburg darstellt, die gerade eine unbegreifliche Rückwärtsrolle in die Steinzeit macht, in dem ein Falkner den Tieren den Hals umdrehen soll.
In der Hoffnung auf eine faire Lösung im Sinne der Mitgeschöpflichkeit verbleiben wir mit freundlichen Grüßen.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Brief an den Bürgermeister von Limburg:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Hahn,
der Bürgerentscheid von Limburg und die daraus entstandene Konsequenz, dass den Limburger Stadttauben der Hals umgedreht werden soll, hat bundesweites Entsetzen ausgelöst.
Uns ist klar, dass dieser Bürgerentscheid Ihnen als Stadtoberhaupt nicht angelastet werden kann, aber ganz Deutschland fragt sich,- was sind das für Bürger? Was geht in deren Köpfen vor? Ist Limburg nicht streng katholisch? Wie kann es sein, dass nicht ein Hauch Verantwortung für das Leiden von Mitgeschöpfen wahrnehmbar ist? Die Überpopulation von Tauben kann doch nicht den Tieren angelastet werden!- Wann immer die Natur aus dem Gleichgewicht gerät, ist ausschließlich der Mensch dafür verantwortlich.
Wurde in Limburg denn nicht über das Augsburger Modell diskutiert, das auch in anderen Städten erfolgreich praktiziert wird?
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/umweltstadt-augsburg/stadttaubenkonzept
Wir appelieren an Sie als Stadtoberhaupt, nach einer Lösung zu suchen - die ein tatsächlicher Schutz der Tauben darstellt, und diese auch über den Rat durchzusetzen.
Ich bitte Sie, dieses Anschreiben auch an die Fraktionen des Rates weiterzuleiten, in der Hoffnung, dass hier der Tierschutz doch die Oberhand gewinnt.
In der Hoffnung auf eine einvernehmliche Lösung , die nicht eine Rolle rückwärts in die Steinzeit bedeutet und der Mitgeschöpflichkeit gerecht wird verbleibe ich mit den Worten von Mahatma Gandhi:
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln"-
und freundlichen Grüßen
im Namen des Vorstandes und aller Vereinsmitglieder
Marianne Rautenberg
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Offener Brief an die Mitglieder des Rats der Stadt Bielefeld und an
die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz
in Kopie: Presse
Sehr geehrte Ratsmitglieder,
mit großer Bestürzung haben wir die Verwaltungsvorlage für eine Ratsentscheidung bzgl. des Umgangs mit Stadttauben zur Kenntnis genommen.
Es ist uns unerklärlich, dass der Umweltreferent Adamski ein solches Vorgehen empfiehlt.
Der Tierschutzverein Bielefeld und rund 20 Menschen der Gruppe „Stadttauben
Bielefeld“ stehen in den Startlöchern für den Stadttaubenwagen, um die Tiere zu versorgen und durch Eiertausch die Nachkommenschaft zu verhindern. Schon jetzt tauscht der Tierschutzverein im Taubenwagen am Ostwestfalendamm jährlich ca. 800 Tauben-Eier durch Attrappen.
(Foto: Copyright TSV Siebengebirge)
Nun ein Stadttaubenmanagement durch Fütterungsverbote und das unerforschte Präparat „Ovistop“ ohne Langzeitstudien auf den Weg zu bringen, ist tierschutzwidrig, und das Tierschutzgesetz verbietet einen solchen Umgang mit den Tieren.
In anderen Städten hat sich gezeigt, dass tierschutzkonformer Umgang mit Stadttauben möglich ist und zum gewünschten Erfolg führt.
Beispielhaft ist die Erfolgsgeschichte in Bad Honnef: In Zusammenarbeit mit der Stadt hat der „Tierschutz Siebengebirge e. V.“ einen Taubenwagen eingerichtet, und seitdem gibt es keine Beschwerden mehr seitens der Bevölkerung.
Die zentrale Fütterung und Versorgung und der Eiertausch führen hier zum gewünschten Erfolg.
Der Umweltdezernent sollte sich eher auf die langjährige Erfahrung von Tierschützer*innen verlassen, statt mit dem Kopf durch die Wand ein eigenes Konzept auf den Weg zu bringen, welches den Tieren nur schadet.
Wir appellieren an Sie, Ihre Entscheidung FÜR die Tiere zu treffen, damit der Umgang mit den Stadttauben auch in Bielefeld eine positive Erfolgsgeschichte ist und nicht zu einer schlechten, tierschutzwidrigen Lösung wird.
(Foto: Copyright Stadttaubenhilfe Bielefeld)
„Unsere Hände für viele Pfoten e.V.“
www.tierschutzverein-lippe.de
in Zusammenarbeit und mit Unterstützung:
|
|